IT-Angriffsoberfläche: Alles, was Unternehmer wissen sollten!

von | Jun 13, 2023 | Allgemein

IT-Angriffsoberfläche: Alles, was Unternehmer wissen sollten!

Internetbedrohungen sind eine stetige Gefährdung für Firmen. Um sich effektiv zu schützen, ist es für Firmen elementar, die IT-Angriffsoberfläche ihres Unternehmens zu kennen und mit einer wirksamen Methode zur IT-Angriffsflächenverwaltung vorzusorgen. Was unter einer IT-Angriffsoberfläche verstanden wird, welche Formen es gibt und warum eine IT-Angriffsflächenverwaltung eines der bedeutendsten Elemente einer schlagkräftigen IT-Sicherheitsstrategie ist, lesen Sie in dem nachfolgenden Artikel.

Mit der steigenden Digitalisierung, Vernetzung sowie der Einführung von cloudbasierten Serviceleistungen sowie hybriden Arbeitsformen steigt nicht nur die Menge der Angriffspunkte, sondern ebenso die Größe und Vielschichtigkeit der IT-Angriffsoberfläche in den Firmen. Als ob das noch nicht ausreichend wäre, scheint die Genialität der Bedrohungsakteure unbegrenzt. Mit höchster Beharrlichkeit innovieren sie beinahe minütlich neue Angriffsvektoren und variieren die Angriffsmethoden, um ihre Schlagkraft zu erhöhen. Daher stehen immer mehr Unternehmen vor der Frage, wie sie dieser Gefahrenlage am allerbesten begegnen können.

Die Antwort: Vollständige Durchsichtigkeit plus stetige Überwachung der gesamten IT-Angriffsoberfläche. Bloß auf diese Weise sind Firmen in der Position, systematisch alle ausnutzbaren Eintrittspunkte zu ermitteln und zu verringern, ehe sie durch böswillige Bedrohungsakteure sowie zielgerichtete Internetangriffe ausgebeutet werden.

Doch was ist eigentlich eine IT-Angriffsoberfläche?

Was versteht man unter einer IT-Angriffsfläche?

Vereinfacht ausgedrückt ist eine „IT-Angriffsoberfläche“ die Summe der Eintrittspunkte und IT-Schwachstellen in einer IT-Landschaft, die von einem Bedrohungsakteur genutzt werden kann, um einen IT-Angriff zu beginnen oder sich unerlaubt Zugang auf das Unternehmensnetz und vertrauliche Daten zu verschaffen.

Demnach begrenzt sich eine IT-Angriffsoberfläche auf das Unternehmensnetzwerk, sämtliche IT-Systeme, Endgeräte, Anwendungen sowie Daten in einem Unternehmen. Auch angebundene Cloud-Dienste zählen dazu. Gleichzeitig ist sie bestimmt durch die Anzahl der Mitarbeiter*innen und die existierenden IT-Sicherheitsmaßnahmen, doch gleichermaßen durch die Innovationen der Angreifer, die immer neue Angriffsvektoren innovieren und anwenden.

Typische IT-Angriffsflächen auf einen Blick!

Die IT-Angriffsoberfläche kann in unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden: Netzwerk-Angriffsfläche, Software-Angriffsfläche, physische Angriffsfläche und Social-Engineering-Angriffsfläche.

  • Netzwerk-Angriffsfläche: Die Netzwerk-Angriffsfläche umfasst die Summe aller Zugriffspunkte und IT-Schwachstellen in der angeschlossenen und laufenden Hardware sowie Software, die für eine nicht authentifizierte Person zugänglich sind.
  • Software-Angriffsfläche: Eine Software-Angriffsfläche umfasst das vollständige Profil jeglicher Funktionen in jedem Code, der auf einem entsprechenden System läuft und für einen keineswegs authentifizierten Anwender zugänglich ist.
  • physische Angriffsfläche: Die physische Angriffsfläche enthält die Gesamtheit jeglicher IT-Assets wie auch Daten, auf welche in der Regel nur berechtigte Benutzer Zugriff haben.
  • Hierzu gehören zum Beispiel Server, Computer, mobile Endgeräte und IoT-Geräte eines Unternehmens.
  • Social-Engineering-Angriffsfläche: Eine Social-Engineering-Angriffsfläche umfasst die Summe der Anfälligkeit einer einzelnen Person oder auch der gesamten Belegschaft eines Unternehmens für Betrugsversuche.

Abgrenzung IT-Angriffsfläche und IT-Angriffsvektor?

In der Praxis werden die Begriffe IT-Angriffsfläche und IT-Angriffsvektor meist sinngleich verwendet. Allerdings sind sie nicht ein und dasselbe. Grundsätzlich ist eine IT-Angriffsfläche das, was attackiert wird. Ein IT-Angriffsvektor, auch bekannt unter dem englischen Ausdruck „Attack Vector”, hingegen ist das Mittel oder die Technik, mit dem ein Bedrohungsakteur die Sicherheitslücke nutzt, um Zugang auf ein IT-System, den Server im Unternehmensnetzwerk oder etwa eine Softwarekomponente zu bekommen.

Zu den häufigsten Angriffsvektoren zählen unter anderem:

  • E-Mail-Anhänge: Zu den häufigsten Angriffsvektoren zählen E-Mail-Anhänge mit böswilligem Schadcode, welcher umgesetzt wird, nachdem ein Nutzer die Datei aufgemacht hat.
  • Ungepatchte Software-Schwachstellen: Angenommen, dass ein Netzwerk, ein Betriebssystem, ein Computersystem oder eine Anwendung eine ungepatchte Sicherheitslücke aufweist, kann ein Eindringling einen Angriffsvektor, zum Beispiel Schadsoftware, anwenden, um sich unbefugten Zutritt zu besorgen.
  • Schwache Kennwörter sowie Anmeldeinformationen: Schwache Kennwörter plus Anmeldeinformationen stellen eine ersthafte Gefahr dar. Diese können etwa durch Brute-Force-Angriffe oder einer Keylogging-Software erbeutet werden.
  • Unzureichende oder fehlende Verschlüsselung: Unverschlüsselte Daten können von jedem durchgesehen werden, der Zugang zu diesen hat. Sie können bei der Übertragung zwischen Netzwerken abgefangen werden, sowie bei einem On-Path-Angriff, oder einfach unabsichtlich von einem Zwischenmann auf dem Netzwerkpfad eingesehen werden.
  • Offene Ports: Offene Ports oder falsch konfigurierte Dienste sind eine der am meisten ermittelten Schwachpunkte. Angreifer verwenden Scanning-Tools, um geöffnete Ports ausfindig zu machen und verwenden jene oft als allerersten Angriffsvektor.
  • Phishing: Phishing ist eine Angriffstechnik, bei der eine E-Mail an eine Person gesendet wird, mit der Aufforderung, die Zugangsdaten auf einer gefälschten Internetseite einzugeben.
  • Insider-Bedrohungen: Böswillige oder auch verärgerte Mitarbeiter*innen können sich aufgrund ihrer Sicherheitsfreigabe in Unternehmensnetzwerke sowie IT-Systeme einschmuggeln, um sensible Informationen wie Kundenlisten oder geistiges Eigentum zu gewinnen, für diese sie darauffolgend entweder Lösegeld verlangen oder sie zu unlauteren Zwecken an andere verkaufen.

Verbesserte IT-Sicherheit dank ASM!

Die IT-Angriffsoberflächen werden immer größer und komplexer. Eine vollständige Transparenz sowie kontinuierliche Beaufsichtigung der ganzen IT-Angriffsoberfläche ist für Unternehmen daher eine Grundvoraussetzung, um sich zu schützen.

Ein dafür etabliertes Mittel ist das IT-Angriffsflächenmanagement, auch bekannt unter dem englischen Ausdruck Attack Surface Management, kurz ASM.

Im Gegensatz zu anderweitigen IT-Sicherheitsdisziplinen wird das IT-Angriffsflächenmanagement komplett aus der Perspektive eines Angreifers und keineswegs aus der Perspektive des Verteidigers ausgeführt. Es ermittelt Ziele und beurteilt die Gefahren auf der Grundlage der Optionen, welche sie für heimtückische Bedrohungsakteure bieten. Das IT-Angriffsflächenmanagement stützt sich dabei auf mehrere der gleichen Methoden und Ressourcen, welche ebenso Hacker verwenden. Etliche Aufgaben und Technologien des IT-Angriffsflächenmanagements werden von „ethischen Hackern“ entwickelt und ausgeführt, die mit den Verhaltensweisen von Internetkriminellen familiär sind sowie deren Handlungen kopieren können.

Neben einem IT-Angriffsflächenmanagement kann auf breiterer Fläche auch ein Zero Trust-Sicherheitsansatz behilflich sein, die IT-Angriffsflächen eines Unternehmens zu reduzieren.

Fazit: Nehmen Sie IT-Bedrohungen den Wind aus den Segeln!

Tatsache ist: Internetkriminelle brauchen in der Regel nur einen Angriffsvektor, abgestimmt auf eine gegebene IT-Angriffsfläche, um die Ziele erfolgreich umzusetzen. Demgemäß sollte jedes Unternehmen mit einem schlagkräftigen IT-Sicherheitskonzept, bestehend aus einem Zero-Trust-Ansatz und IT-Angriffsflächenmanagement, dafür sorgen, dass sämtliche ausnutzbaren Eintrittspunkte ermittelt und reduziert werden.

Wollen auch Sie mit einer leistungsstarken Lösung zur IT-Angriffsflächenverwaltung die Schwächen in Ihrer IT-Landschaft erkennen und die Zahl der ausnutzbaren IT-Schwachstellen verringern? Oder haben Sie noch Fragen zum Thema? Kontaktieren Sie uns gerne!

sales@itmedata.de

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